Ausländische Studierende an medizinischen Universitäten in der Ukraine stehen vor besonderen rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Möglichkeit, ein Praktikum (Internatur) zu absolvieren, erheblich einschränken. Diese rechtlichen Hürden sind das Ergebnis spezifischer gesetzlicher Bestimmungen, die den Zugang zur medizinischen Praxis in der Ukraine regeln. Es ist wichtig hervorzuheben, dass diese Gegebenheiten den ausländischen Medizinstudenten in der Regel bereits im Vorfeld bekannt sind und daher keine unerwarteten Herausforderungen darstellen.
Trotz dieser Einschränkungen bleibt das Medizinstudium in der Ukraine aufgrund der attraktiven Kosten für viele internationale Studierende interessant. Viele angehende Ärzte sehen die fehlende Möglichkeit eines Praktikums nicht als Hindernis, sondern betrachten das Studium in der Ukraine als wertvolle Chance, sich Zugang zu internationalen medizinischen Standards zu verschaffen, auch wenn sie ihre berufliche Laufbahn später in einem anderen Land fortsetzen müssen.
Rechtliche Aspekte
Der Hauptgrund, warum ausländische Studierende in der Ukraine kein Praktikum absolvieren können, sind gesetzliche Vorgaben, die den Zugang zur medizinischen Praxis reglementieren. Gemäß ukrainischem Recht ist es notwendig, entweder die ukrainische Staatsbürgerschaft oder einen dauerhaften Aufenthaltstitel zu besitzen, um ein Praktikum abzuschließen. Diese Regelung dient dazu, die Kontrolle über die medizinische Praxis zu wahren und hohe Standards im Gesundheitswesen sicherzustellen. Laut dem Gesetz der Ukraine „Über die Hochschulbildung“ und dem Gesetz „Über die ärztliche Tätigkeit“ dürfen ausländische Staatsbürger an ukrainischen medizinischen Universitäten studieren. Um jedoch das Recht zur medizinischen Praxis zu erhalten, ist ein Praktikum erforderlich, das den formellen Nachweis eines Aufenthaltsstatus voraussetzt. Das Studium selbst zielt auf den Erwerb von Wissen und Fähigkeiten ab, ohne eine automatische Berechtigung zur Ausübung einer medizinischen Tätigkeit im ukrainischen Gesundheitssystem zu bieten. Somit ist das Studium zwar attraktiv aufgrund niedriger Studiengebühren, jedoch zielt es hauptsächlich auf den Erwerb eines Diploms und nicht auf eine spätere ärztliche Tätigkeit in der Ukraine ab.
Alternativen für ausländische Studierende
Für ausländische Absolventen, die in der Ukraine kein Praktikum absolvieren können, gibt es verschiedene alternative Möglichkeiten, ihre berufliche Laufbahn fortzusetzen:
Fortsetzung der Ausbildung in Deutschland: Ausländische Ärzte können spezielle Kurse oder Spezialisierungsprogramme an deutschen medizinischen Einrichtungen in Betracht ziehen, um sich an die Anforderungen des deutschen Gesundheitssystems anzupassen.
Praktikum im Ausland: Einige Länder, insbesondere innerhalb der Europäischen Union, stellen weniger strenge Anforderungen an ausländische Studierende und bieten die Möglichkeit, ein Praktikum ohne Staatsbürgerschaft zu absolvieren.
Fazit
Ausländische Studierende an ukrainischen medizinischen Universitäten können aufgrund spezifischer rechtlicher Bestimmungen kein Praktikum (Internatur) in der Ukraine absolvieren. Dennoch bestehen vielfältige Möglichkeiten, ihre berufliche Laufbahn in anderen Ländern, insbesondere in Deutschland, fortzusetzen, indem sie ihre Ausbildung weiterführen oder ein Praktikum im Rahmen der dortigen Gesundheitssysteme absolvieren.
Hier ein Fall aus der Praxis: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Brief-an-Haertefallkommission-Pflegeassistent-kann-vorerst-bleiben,pflegeassistent104.html